Wohl unpublizierter Münztyp, dessen Erscheinungsbild und technische Merkmale am ehesten an Prägungen des 10. und 11. Jh. erinnern. Die besten Parallelen für die Abbildungen auf Vorder- und Rückseite sind Tübinger Pfennige des 12. und 13. Jh., sowohl von den Details der bildlichen Darstellungen her als auch im Hinblick auf die Machart, welche Ulrich Klein zur Bemerkung verleitet hat, die Tübinger Pfennige gehören zu den häßlichsten und ästhetisch am wenigsten ansprechenden Geprägen der Stauferzeit (Neue Funde schwäbischer Mittelaltermünzen, in: Beiträge zur Süddeutschen Münzgeschichte 2001, S. 161 ff.) Das vorliegende Gepräge wirkt jedoch in seiner Machart eher noch salisch. Die bekannten Tübinger Pfennige sind trotz der ikonographischen Übereinstimmungen später zu datieren. Vorliegendes Exemplar, das ikonographisch und im Hinblick auf die Legende ungleich differenzierter ausgearbeitet ist, könnte deshalb ein früheres Gepräge sein, das den späteren Pfennigen der Stauferzeit als Vorbild diente. Hierfür käme am ehesten Graf Hugo III. von Nagold in Frage, der seinen Sitz nach Tübingen verlegt hatte und als Vorfahr der Pfalzgrafen von Tübingen gilt. Möglicherweise ging die Unterwerfung Hugos III. gegenüber Heinrich dem IV., nachdem Heinrich Hugo III. ein Jahr zuvor in seinem castrum Twingia erfolglos und unter schweren Verlusten belagert hatte, auch mit einem zumindest kurzfristig ausgeübten Münzrecht einher. Prägetechnik, Stil und Erscheinungsbild der Münze passen in jedem Fall ungleich besser zu Münzen aus der Zeit Heinrichs IV. als zu Tübinger Pfennigen der Stauferzeit, wenngleich diese ikonographisch die engsten Parallelen bieten.